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"Turniertanzen"
Autor: verwirrter (80.109.167.---)
Datum: 01. September 2008 11:37

Hallo!
Als Neuling in diesem Forum habe ich mal eine Frage:
Wozu/warum betreibt ihr "Turniertanzen"?
- um den WM Titel zu holen? um Meister zu werden? um besser zu werden? um einfach nur Spaß zu haben?

Ich frage deshalb, weil bei uns im verein gestern Abend eine große Diskussion ausgebrochen ist, ob wir 2 Neulinge (D-Paare, vor dem 2. Start) nun starten sollen - oder ob wir eben noch warten sollen. Das "tolle" daran ist, dass wir 2 Betreuer haben - die sich nicht einig sind, wie sie mit uns tun sollen.
Es kam dann die Aussage "wenn man Turniertanzen macht, dann will man auch gute Platzierungen bei Turnieren - und ihr seit derzeit max. im Mittelfeld". Die Tatsache, dass wir derzeit "nur" Mittelfeld sind, ist richtig, jedoch hätte uns das nciht von einem Start abgehalten. Ich weiß aus sicherer Quelle, das der Ausrichter dzt. überlegt, das Turnier abzusagen, weil es mit den Nennungen nciht läuft. Offenbar gibts da mehrere Leute, die so denken (Turnier-fahrenm erst, wenn man RICHTIG GUT ist...) Daher meine Frage, wozu/warum betreibt ihr Turniertanzen?
um WM zu werden muss man ja eig. nen russischen Pass haben, was bei uns nicht der Fall ist;
um Meister (duetscher oder LM) zu werden: naja, dagegen hätte ich nix, LM is ev. ja sogar mal drinnen..;-)
um besser zu werden: ja, auf jeden Fall, denn sonst kann ichs training ja gleich lassen
um gute Platzierungen zu haben: ja klar sind gute Plätze toll, aber kanns nicht einfach um DAS TURNIER gehen - warum muss man immer so taktisch und über 4 Ecken denken..aber dazu: siehe weiter unten noch genug...
um einfach nur Spaß zu haben: naja, natürlich soll man Spaß drann haben, aber meine Erfahrung als D-Neuling ist, dass es nicht immer spaßig ist, einfach auch mal ernst zugehen MUSS (im Training), und man sich halt auch mal in den Saal stellen muss, wenn andere am See schwimmen sind. Wer dazu nicht bereits ist, hat sein gutes Rehct dazu, es nciht zu sein, is aber mMn mit Startbuch eindeutig am Holzweg...

Einer unserer Betreuer hat dann eben die Aussage (siehe oben) gemacht, was mciht deshalb etwas "gewumrt" hat, weil ich bisher eig. so gedacht habe, dass ich aufs Turnier gehe, es (das Turnier, mit allem, was dazu gehört: Freunde treffen, Turnierluft "inhalieren", etc..) genieße und Spaß daran habe, das Turnier zu tanzen (da ist er wieder, der Spaß, der sich beim Training einfach manchmal hinten anstellen muss) meine Bestmögliche Leistung bringe - und dann wieder Heim fahre und schaue, was am turnier gut geklappt hat und woran wir noch üben müssen. Das Ergebnis ist da für mich nicht so wichtig. Natürlich bin auch ich lieber im Finale als in der 1. Runde raus, aber warum muss man immer taktisch denken?
"Da fahr ich nicht hin, weil das und das und das klappt noch nicht so, das könnten die WR ja schlecht werten, und dann haben sie mich schlecht im Kopf und ich bin bei den nächsten turnieren auch hinten". Dem konnte ich nichts abgewinnen(ok, ev. in der s dann 2 wochen vor der DM, aber nciht in der d...) - bis gestern eben einer unserer Betreuer genau damit auf uns zukam.....

So, jetzt habe ich sehr ausführlich erzählt, was ich meine und was meine Frage ist. Mich würd einfach mal interessieren, wie andere darüber denken und wie ihr es haltet, warum ihr tanzt....

lg,
ein etwas verwirrter D-Anfänger


Re: "Turniertanzen"
Autor: herbert (85.158.227.---)
Datum: 01. September 2008 15:30

Dieses Thema könnte fast von mir sein! winking smiley (Hab ja hier im Forum auch schon öfters was zu diesem Thema geschrieben.)

Auch ich finde es schade, dass es offenbar sehr viele Leute (Aktive und Trainer) gibt, für die tatsächlich nur die Platzierung und der Erfolg zählen und das Tanzen an sich völlig im Hintergrund steht.

Diese Leute haben offenbar noch nie genauer überlegt, was Tanzen denn letztlich wirklich ist:

Auf’s Wesentliche abstrahiert bleibt nämlich eines übrig: Letztlich ist Tanzen nichts anderes als ein S P I E L ! ! ! - Und das sollte es meiner Meinung nach auch bleiben.

Klar ist es auch beim „Mensch-Ärgere-Dich-Nicht“ netter, wenn man gewinnt, als wenn man dauernd rausfliegt. – Aber letztlich ist es nur „Mensch-Ärgere-Dich-Nicht“, es ist NUR EIN SPIEL ! ! !

Diejenigen Leute, die nur das Ergebnis, nur den Erfolg im Visier haben, wissen meiner Meinung nach gar nicht, was ihnen entgeht. – Aber vielleicht braucht es auch einfach ein gewisses Mindestalter (z.B. Sen. II winking smiley ), um das zu erkennen.

Für mich und auch für meine Frau (und Tanzpartnerin) ist das Tanzen auf einem Turnier einfach das, wofür wir das ganze Jahr über trainieren (was sicher nicht immer ganz lustig und toll ist), quasi die Belohnung für das, wofür wir ja doch einiges an Zeit, Geld und auch Herzblut investieren. Dafür werden wir dann aber auch mit vielen schönen Erlebnissen, vielen schönen Wochenenden und nicht zuletzt auch mit vielen neuen Freunden belohnt.

Das mag vielleicht auch mit ein Grund dafür sein, dass wir im Allgemeinen wohl auch beim Publikum recht gut ankommen, was ja der eigenen Freude am Tanzen wiederum nicht wirklich abträglich ist – oder?

Auch wir haben mit nur mittelmäßigen Ergebnissen in der D-Klasse angefangen, haben einiges an Enttäuschungen und Ohrfeigen einstecken müssen, haben uns dafür aber über manche Erfolgserlebnisse umso mehr gefreut und haben uns vor allem nie beirren lassen. Wir waren stets davon überzeugt, dass unser Weg der richtige ist und sind diesen immer konsequent weitergegangen.

Mittlerweile sind wir - gut drei Jahre nach unserem ersten D-Start (ist, glaube ich, nicht wirklich wahnsinnig lang - oder? winking smiley)- in BEIDEN Disziplinen in der S angekommen und machen, wie ich glaube, auch hier (trotz unseren Sen. II-Alters winking smiley) keine allzu schlechte Figur.

Natürlich ist jetzt in der S (auch bei uns Senioren!!!) die Luft ziemlich dünn, die Trauben hängen hoch und Stockerlplätze sind rar. – Andererseits dürfen wir schon mit „Den Wirklich Guten“ mittanzen, mit ihnen gemeinsam auf der Fläche stehen und – zumindest theoretisch – sogar „gegen“ sie tanzen.

Und dieses Jahr dürfen wir sogar schon bei der Weltmeisterschaft mittanzen! smiling smiley smiling smiley smiling smiley

l.G.: Herbert

Re: "Turniertanzen"
Autor: Momo (91.141.47.---)
Datum: 01. September 2008 16:06

lieber herbert

Ich verstehe und respektiere deine Meinung

Allerdings ist für viele von uns tanzen mehr als nur ein Spiel.
Wer hohe Ziele hat, muß sehr hart daran arbeiten.
Für einige hängt sogar die finanzielle Zukunft von der Leistung als Tänzer ab.
Daher finde ich taktische überlegungen legitim. Allerdings sind diese meiner Meinung nach in der D-Klasse ein wenig übertrieben.
Ich bin aber der Meinung das wenn ein paar höhere Ambitionen hat, wie einen Meister Titel, sollte man im keiner Klasse starten bevor man nicht die Leistung bringen kann um ins Mittelfeld zu kommen.




Re: "Turniertanzen"
Autor: (80.109.54.---)
Datum: 01. September 2008 23:09

Auch ich würde Tanzsport nicht unbedingt als Spiel bezeichen, denn Tanzsport ist ein Leistungssport und somit um einiges mehr als ein Spiel. Die ursprüngliche Frage war aber "Wozu/warum betreibt man Turniertanzen"? Ich glaube nicht, daß es auf diese Frage eine einheitliche Antwort gibt, die für jeden gilt. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, daß man diesen Sport nur dann ausüben sollte, wenn er einem Spaß macht, denn im Amateurbereich kostet er einiges an Zeit, Geld und Herzblut. Wenn es unterm Strich dann keinen Spaß macht... naja. Es gibt sicherlich Paare, die ergebnisorientierter sind als andere, aber solange es den einzelnen Paaren ungeachtet ihrer Ergebnisse Spaß macht, ist alles in Ordnung. Im Profibereich gelten sicherlich andere Maßstäbe, aber darum geht es hier nicht.
Zu den taktischen Überlegungen bin ich geteilter Meinung. Ein wenig Planung ist bestimmt nicht schlecht, aber ohne die ganze Taktiererei wäre der österreichische Tanzsport meines Erachtens besser dran - wahrscheinlich auch alle Tanzsportler. Ich erlebe es häufig, daß Paare, die in ihrer Leistungsklasse vorne sind, vor ihrer LM oder der ÖM wochenlang keine Turniere mehr tanzen, weil sie die Mesiterschaft noch in der niedrigeren Klasse bestreiten wollen - schließlich ist da ein Titel zu holen. Es wird also bedenkenlos der langfristige Vorteil des Aufstiegs und des Weiterkommens in der nächsten Klasse dem kurzfristigen Erfolg eines auf Dauer eher unbedeutenden Titels geopfert. Wer kümmert sich schon ein paar Wochen später noch darum, wer diesen Titel geholt hat? Niemand.
Speziell in der D und der C-Klasse ist das all-zu-strategische Denken fehl am Platz. Es gibt Dinge, die man nur durch die Teilnahme an Turnieren lernen kann, daher ist die Turnierteilnahme Bestandteil des Entwicklungsprozesses. Man kann nicht alles, was man benötigt, um ein Turnier zu gewinnen, unbedingt im Training lernen. Denn es gewinnt nicht der beste Tänzer, sondern der beste Wettkämpfer. Die Nervosität, die unbekannten Bedingungen (Musik, Fläche, andere Paare), das Sich-Präsentieren kann man im eigenen Tanzsportklub nicht zu 100% simulieren und daher auch nicht zu 100% üben.
Solange man nicht meilenweit vom Niveau seiner Leistungklasse entfernt ist, ist gegen einen Start nichts einzuwenden. Man muß das Turnier dann eben nicht aus dem Standpunkt des Ergebnisses sehen, sondern viel mehr nach dem Aspekt "wieviel meiner Trainingsleistung konnte ich umsetzen" bewerten. Das geht natürlich am besten, wenn man einen Trainer/Betreuer mit hat, denn einem selbst fällt diese Einschätzung oft schwer. Die Turniere sind das, worauf man hinarbeitet und wenn eine Turnierteilnahme zwar kein Topergebnis liefert, aber dafür Erwarungswerte bringt, die für das weitere Training wertvoll sind, dann hat sich das Turnier auf jeden Fall ausgezahlt. Und wenn einem das Turnier auch noch Spaß gemacht hat, hat man sowieso alles richtig gemacht.

Re: "Turniertanzen"
Autor: cat (194.208.33.---)
Datum: 01. September 2008 23:18

Unsere langjährige Erfahrung zu diesem Thema?
1. Man sollte nicht auf Turnier gehen, wenn man nicht "dazu gehört", d.h. nicht in der Lage ist, eine halbwegs ansprechende Platzierung zu erreichen. Das muss nicht gleich ein Stockerlplatz sein, aber wenn man von vornherein weiß, dass man nicht wenigstens eine Chance auf eine Zwischenrunde hat, dann sollt mans lassen.
2. Es gibt verschiedene Arten von Turnieren. Es gibt die normalen Bewertungsturniere und es gibt Meisterschaften u.ä. Wer keine BWs tanzt, der wird auf Meisterschaften scheitern! Es ist Teil des Trainings, die Wettkampfsituation zu proben, den Stress, die Anspannung, die Konzentrationsfähigkeit, das Ausweichen bzw. ggf. sofort Neu-Einsetzten, das Durchtanzen, das Auftreten, die Selbstsicherheit... Wer als Trainer - und auch ich unterrichte Paare verschiedener Leistungsklassen - seine Paare nicht auf Turniere schickt, der tut ihnen nichts Gutes!
Ganz im Gegenteil: Vor großen, wichtigen Turnieren muss man auf mehreren "kleinen" getanzt haben, um den Trainingsstand zu überprüfen.
3. Wer hohe Ziele verfolgt - und da gebe ich "Momo" recht - der sollte, wenn sich in den "kleinen" Turnieren herausgestellt hat, dass ein gutes Ergebnis nicht drin ist, die großen (Meisterschaften u.ä.) lieber erst im nächsten Jahr tanzen. Das ist in meinen Augen keine "taktische" Überlegung. Taktisch nenne ich Überlegungen wie: Wenn der Wertungsrichter wertet, dann geh ich nicht hin, oder wenn dieses Paar startet, dann starte ich nicht...
4. Wer viel erreichen will, der darf das Tanzen nicht als Spiel sehen. Aber niemand wird ein hoch gestecktes Ziel erreichen, wenn er nicht wirklich Freude an unserem geliebten Sport hat, sowohl beim Training als auch beim Turnier.



Re: "Turniertanzen"
Autor: neugieriger (149.148.144.---)
Datum: 03. September 2008 17:38


deinen Überlegungen zu Folge

" man sollte nicht auf ein Turnier gehen, wenn man nicht dazu gehört"

das denkt sich der letzte und kommt nicht

denkt sich der "neue" letzte und kommt auch nicht

denkt sich der "nächste" letzte mit dem "vorletzten" und kommt auch nicht

Folge: wer kommt noch ?

Wenn 7 Paare starten und alle Leistungen wirklich gut sind und
doch knapp beinander - so gibt es trotzdem einen "letzten"
-- der kommt dann nicht ?!
In so einem Fall ist "es als Spiel zu sehen" oder nicht so
todernst zu nehmen gar keine schlechte Idee.

Frage: wer lebt bitte in Österreich davon ?
Eine kleine Hand voll - wer startet ....EBEN !!

Re: "Turniertanzen"
Autor: Dancer2008 (134.102.108.---)
Datum: 04. September 2008 11:03

@Momo:
Kannst Du mir mal sagen, bei welchen Paaren "die finanzielle Zukunft" an Turnierergebnissen hängt?
- Selbst weit in die S-Klasse hinauf gibt es für die Turniere keine Preisgelder oder, in wenigen Ausnahme fällen, sehr geringe (Pfotzheimer Goldbarren/Goldtstadtpokal)
- Die Einnahmen die Du erzielen kannst aus Schautanzen sind absolut überschaubar (selbst für die Staatsmeister)
- dies gilt auch für Sponsorengelder
- Dem stehen sehr hohe Ausgaben für Trainerstunden gegenüber, wie auch Reisekosten für Turniere (vor allem in den hohen Klassen, denk da mal an die ganzen IDSF Turniere); die Kosten liegen um ein Vielfaches über denen anderer Sportarten (Bsp: Geräteturnen - zweistelliger Euromitgliedsbetrag pro Monat, hierfür komplettes Training (bis zu 5 Mal die Woche mit Trainer!) inklusive!)

Mir erscheint diese These nur in folgenden Kontexten sinnvoll:
- Tänzer/Tänzerin aus armen osteuropäischen Verhältnissen, die/der darauf hofft, dass ein ehrgeiziger/eine ehrgeizige Tanzpartner(in) jemand Tollen sucht und diesen finanziert (und damit die Tür aus der Armut öffnet)
- Du bist in den Top 24 Blackpool und kannst daher nach ausländischen Einladungen Schautanzen und dort überproportionale Honorare erzielen (das funktioniert nur für die weltweit besten, ansonsten ist es ziemlich egal, ob man jetzt bei einem IDSF 50., 80., oder 180. ist!)
- Du schaffst es auf "Dancingstars", zumindest solange es diese Show noch gibt

Wenn Du nur Trainer/in wirst, ohne in den Blackpool Top 24 zu landen, kannst Du bei weitem nicht so viel verlangen bzw. sind da die "Erfolge" relativ weniger wichtig (was man ja daran sieht, wieviele österr. Trainer/innen es gibt, die recht mäßig erfolgreich waren (maximal S-Klasse, 2. Runde Staats u.ä.)...und ob der Aufpreis, den Du für mittelmäßige Erfolge für Stunden verlangen kannst, die Investitionen rechnet, muss man ja mal ausrechnen...und um ne Tanzschule zu eröffnen brauchst Du nicht einmal Turnier zu tanzen...

Sorry, aber das ist die (finanzielle) Realität...

Re: "Turniertanzen"
Autor: Lukas (212.186.45.---)
Datum: 04. September 2008 14:05

hui, das ist mal ein sinnvolles Thema...irgendwie kenn ich dieses problem (zumindest so ähnlich)...hmm...vorher blos...;-)
wobei "verwirrter" einige Probleme anspricht, nur halt auf das 1 näher eingeht;
Als "Spiel" würd ich das Turniertanzen auch nicht wirklich bezeichnen, das klingt irgendwie nach "hopsasa und tralala", nicht nach einem Sport. Und das ist Turniertanzen, Sport. D.h. es zählt die Leistung. Wenn die nicht die Beste ist, dann wirst auch nicht gewinnen (ok, außer es gibt politische WRs, aber das is dann ein anderes Problem).
Muss da allerdings "neugieriger" zustimmen, wenn alle immer erst dann tanzen, wenn sie Chancen haben zu gewinnen, wer soll dann noch tanzen? Es muss einfach immer wer letzter sein, auch wenn dem seine Leistung gut ist. Dann aber
"strategisch" (=beleidigt?) Turniere abzusagen (oder erst gar nicht starten zu wollen), versteh ich nur sehr bedingt/nicht, weil mMn jedes Turnier eine Verbesserung mit sich bringt, oder zumindest Erfahrung. Es ist Sport, habe ich oben geschrieben, d.h. es braucht auch entsprechendes Training. Das es hier bereits viele Einsteiger wieder lassen, weil sie nicht bereit sind, entsprechend Zeit zu opfern ist schade, aber das Training nimmt ja mit der Leistungsklasse nicht ab (im Gegenteil!), also wenn man schon in der unteren Klasse mit dem Training hadert, dann hat man später erst recht keine Chance. Das ist Sport und da braucht es einfach ein entsprechendes Training pro Woche(anders als zB beim "Mensch ärger dich nicht", darum hab ich auch was gegen das „Spiel“). Wer dazu nicht bereit ist, der soll es ruhig trotzdem probieren, ev. leckt er ja Blut (und dann trainiert er auch mehr), aber erfahrungsgemäß lassen es diese Personen doch recht schnell wieder, weil sie einfach nicht bereit sind, die Zeit zu opfern.
MmN ist das Turnier (genauer: das TANZEN auf einem Turnier, nicht das Ergebnis, weil das kannst vorher eh nie wirklich abschätzen, v.a. in den Unterklassen) so etwas wie die "Belohnung" für das Training.
@verwirrter: Ich bin nicht euer Trainer, kenn euer Tanzen nicht, aber angenommen, du würdest mich dirket fragen, was du tun sollst, dann würd ich ebenso direkt antworten: Tanzt das Turnier! Denn eig. kann es nur was bringen, zumindest Erfahrung - und die ist auch wichtig!

PS: habe in letzter Zeit einige über das so hohe D-Klassen Niveau jammern gehört, es sei für Einsteiger so schwer, dort Fuß zu fassen. Na, warum wohl? Genau deswegen, weil viele Paare erst starten, wenn sie Chancen aufs Podest haben.

Re: "Turniertanzen"
Autor: herbert (85.158.227.---)
Datum: 04. September 2008 15:20

Huiuiui . . . – das mit dem „Spiel“ scheinen wohl einige ins falsche Röhrl gekriegt zu haben. – Trotzdem bleibe ich dabei:

Abgesehen von der Tatsache, dass der TANZ ganz generell das verbreitetste und wichtigste BALZ-Verhalten im gesamten Tierreich darstelt (und damit letztlich sogar der ARTERHALTUNG dient winking smiley ! ), bleibt vom Tanzen im Allgemeinen und vom Turniertanzen im Speziellen, wenn man ehrlich ist, letztlich (wenn man alles „Drumherum“ quasi „rauskürzt“ – um das einmal mathematisch auszudrücken) wirklich nicht viel mehr übrig, als die spezifischen Eigenschaften eines Spieles: Tanzen ist weder überlebenswichtig, noch ist Nicht-Tanzen existenzbedrohend. Es ist einfach nur Freizeitgestaltung. – (Die Erde dreht sich so oder so gleich weiter, es werden keine Dürre-Katastrophen verhindert, der Ölpreis steigt trotzdem und George Bush spielt nach wie vor gerne Krieg.)

Um damit reich und berühmt zu werden, ist Tanzen eher ungeeignet, und davon (als Profi) leben zu müssen, halte ich für verdammt hartes Brot!

Das ganze heißt jetzt allerdings nicht, dass ich damit jeglichem Ehrgeiz den Boden entziehen möchte! (Hey, Lukas, so gut solltest Du mich doch eigentlich kennen! winking smiley) – Sonst würde ich mich selbst ja auch keinem Wettbewerb stellen!

Natürlich bin auch ich bei einem Turnier lieber weiter vorn, als weiter hinten, und natürlich freu auch ich mich wie ein Schneekönig über ein Super-Ergebnis oder ärgere mich grün und blau, wenn ich glaube, unter meiner Leistung bewertet worden zu sein oder ein Turnier selbst vergeigt zu haben. (Da vielleicht sogar noch mehr!)

Aber man sollte Erfolg und Misserfolg eben entsprechend einordnen und auch angemessen damit umgehen: – Das Tanzen schon ernst, aber bitte, bitte, bitte nicht tragisch nehmen! – An erster Stelle sollten meiner Meinung nach wirklich das Tanzen und die Freude daran stehen. – Eben genau so, wie bei einem Spiel! (Ich bleib wirklich dabei!)

Und ich glaube auch, dass das Publikum genau das sehen will! (Und man sieht es wirklich!) – Und Publikum wollen wir doch alle, oder?

Ja- und wenn man Publikum will, dann braucht man halt auch Turniere! - Und wenn es dann Turniere gibt, muss man halt auch hingehen bzw. hin fahren und dort dann auch tatsächlich starten! - Denn ohne Teilnehmer gibt es nun einmal keine Turniere!

Re: "Turniertanzen"
Autor: Lukas (212.186.45.---)
Datum: 04. September 2008 21:37

@ herbert: keine Angst, ich weiß schon wie du das meinst, insgesamt dürften wir da eh so ziemlich die gleiche Einstellung dazu haben, nur hört sich "Spiel" (v.a. im vergleich mit "Mensch ärger dich nicht") etwas komisch an, aber mir ist klar, wie du das meinst. Anders formuliert: Es geht in 1. Linie um den SPASS am Tanzen AUF DEM TURNIER;
Natülich sollte auch im Training Motivation vorhanden sein, nur ist Training halt einfach nicht immer "lustig" und "spaßig", sondern da braucht es einfach Arbeit, nämlich tatsächlich konstruktive Arbeit. Das ist natürlich nicht immer lustig (wenn man eine 3/4h zB an der halben Rechtsdrehung übt - und es immer noch nicht richtig klappt...), aber wenn es dann irgendwann doch klappt (vorausgesetzt, man hat das Durchhaltevermögen und "kapituliert" nicht vorher, dann weiß man auch, warum man sich das angetan hat. Aber du hast sicher Recht, das an erster Stelle das Tanzen (ersuche um Erlaubnis für eine kleine Ergänzung: "das Tanzen auf einem Turnier") steht.

lg

ps: "Tanz als Mittel zur Arterhaltung", so hab ich das noch gar nicht gesehen...;-)))

Re: "Turniertanzen"
Autor: rm (212.183.35.---)
Datum: 05. September 2008 10:41

Ich gebe herbert total recht,

was ich sehr bemerkenswert finde ist, dass du deine Einstellung für dich selbst sogar für die S bewahrt hast.

Und wer genau aufgepasst hat kommt drauf, dass er mit seiner "spaß-strategie" bisher ausgezeichnet gefahren ist. In drei Jahren von der D in die S ist wirklich eine ausgezeichnete Sache. Gratulation!

Ich würde mir viel mehr Tänzer mit dieser Einstellung wünschen. Es ist im Moment wirklich sehr schwierig, Paaren klarzumachen, warum sie nicht Monate, sondern fast schon ein Jahr Training einplanen müssen, bevor sie auf ein Tanzturnier gehen können. Das Niveau ist meiner Meinung nach für eine Einstiegsklasse und ein kleines Land wie Ö viel zu hoch. Was ganz einfach dazu führt, dass es für alle Paare schwieriger wird, nicht Letzter zu sein.

Nicht Letzter zu sein ist aber ein gutes Ziel meiner Meinung nach für den Anfang. Folgendes Ziel, das meist von übermotivierten Trainern oder Funktionären kommt, kann ich absolut nicht mehr hören: Ihr sollt erst starten, wenn ihr die Chance aufs Stockerl oder Finale habt.

Das ist doch absoluter Schwachsinn!

Wie schon geschrieben wurde - wenn sich das viele denken, dann funktioniert es für fast niemand und noch dazu haben wir extrem wenig Paare, die starten. Was noch dazu kommt: Viele Paare erreichen trotz hohem Aufwand nicht ihr Ziel und werden frustriert. Wer frustriert ist, verliert den Spaß an der Sache und hört damit auf.

Und bitte denkt nicht so viel an die Politik und Image in den unteren Klassen. Durch Politik gewinnt oder verliert man den einen oder anderen Platz. Meiner Meinung nach ist Tanzen sehr fair. Und wenns mal wirklich eng wird (S) dann sollte man als Neuer einfach mehr international tanzen (IDSF) um dort vor einem weitestgehend fairen Wertungsgericht aufzutreten.

Was das Image betrifft, das man sich aufbauen soll.

Ich persönlich finde es absolut bemerkenswert und spannend, wenn ich Paare bei ihrem Entwicklungsprozess beobachten kann. Dieses Mal haben sie sich bei dem, dem und dem sehr schwer getan, nach drei Monaten sind zwei von den drei sachen schon ausgebügelt...

lg


Re: "Turniertanzen"
Autor: beatnik (62.99.191.---)
Datum: 05. September 2008 12:26

Für mich stellt sich auch gerade die Frage mit dem Tanzen auf Turnieren zu beginnen.
Vor einem Jahr, als wir von der TS in einen TSK gewechselt sind, war das Thema Turniertanz ausgeklammert, da unser Ziel war Technik und Haltung zu verbessern und das Tanzen, das uns viel Spaß macht, auf ein anderes Niveau zu bringen.
Mittlerweile stellen wir uns doch die Frage, ob wir starten sollen. Unsere Trainer sind der Ansicht, dass wir gut sind. Ich selbst kann es schwer einschätzen und deshalb werden wir uns jetzt einmal ein Turnier ansehen und danach entscheiden.

Was für mich für die Teilnahme an Turnieren spricht:
- das Ambiente
- die größeren Flächen und damit mehr Platz
- die Gelegenheit zu zeigen, was man kann
Dagegen spricht für mich:
- die Angst, dass der Ehrgeiz den Spaß überlagert
- und daraus Konflikte mit meinem Tanzpartner (mit dem ich auch verheiratet bin)
- seltsames Verhalten anderer Paare (sollte in Senioren 1 hoffentlich nicht so arg sein)

lg, Beatnik

Re: "Turniertanzen"
Autor: le frog (84.114.15.---)
Datum: 05. September 2008 14:29

schon mal daran gedacht auf ein Turnier zu fahren.
Sich ein Ziel zu setzen.
und zwar ein Handlungsziel und kein Ergebnisziel
ein Video davon zu machen und dieses dann zu analysieren.

natürlich will jeder aufs Stockerl.
aber besonders für die Unterklasse ist es wichtig nicht nur das Ergebnis als einzige Macht zwischen "Ich bin super" oder "Ich hör auf" zu sehen.

Wir kennen alle das Beispiel von Staatsmeistern die bei ihren ersten Turnieren letzter geworden sind.

lg le frog



Re: "Turniertanzen"
Autor: herbert (85.158.227.---)
Datum: 09. September 2008 14:15

@ beatnik:

Hey! - Mit Deinen "pro-Argumenten" rennst Du bei mir sowieso offene Türen ein!

Was Deine "kontra-Argumente" angeht:

Die ersten beiden kannst Du ja selbst beeinflussen, also liegt es an Dir selbst, ob bei (oder I N ) Dir etwas passiert, was Du selbst ja eigentlich eh nicht willst. (Was ich nach wiederholtem Lesen Deines Beitrages allerdings eh nicht glaube.)

Und was Deinen letzten Punkt angeht:

Ich weiß nicht, was Du mit "seltsamem Verhalten" meinst. (Aus Sicht des Verhaltenforschers I S T Turniertanzen an sich schon "Seltsames Verhalten") - Aber Du hast zweifellos recht, wenn Du davon ausgehst, dass es bei den Senioren "nicht so arg" werden wird.

Was ich allerdings in meinen letzten Beiträgen bisher noch heimtückischerweise winking smiley verschwiegen habe:

VORSICHT!!! - SUCHTGEFAHR!!!

WER EINMAL DAMIT ANGEFANGEN HAT, KOMMT NICHT MEHR DAVON LOS ! ! !

Aber wenn ich schon mal heimtückisch bin:

Worauf wartest Du noch? - Turniere mit Sen. I D-Klasse gibt's noch in diesem Jahr haufenweise!!! (siehe ÖTSV-Terminkalender oder DTV-Turnierdatenbank!) - Und ich bin überzeugt davon, dass ich nicht der einzige bin, der sich auf Euch freut! smiling smiley

l.G.: Herbert

Re: "Turniertanzen"
Autor: isastar (57.66.150.---)
Datum: 09. September 2008 15:06

Tja, warum tanze ich? Weil es mir Spaß macht, sowohl das Training wie auch die Turniere. Klar macht es immer mehr Spaß, wenn man auch erfolgreich ist. Aber ich sage meinen Paaren auch, dass sie ruhig auf ein Turnier gehen sollen, wenn sie das möchten. Klar ist es schöner, auch für den Trainer, wenn das Paar erfolgreich ist. Aber ehrlich, die Wertungsrichter sehen auch, wenn man besser wird. Von einem Turnier kann man sowieso nicht viel sagen. Das Ergebnis ist ja auch immer davon abhängig, wie gut die Paare waren, die dort getanzt haben. Ist ja vergleichende Wertung. Ich an Eurer Stelle würde das Turnier tanzen, vor allem wenn Ihr schon gemeldet seid. Es gibt nichts ärgerlicheres für die anderen Paare, als ein Turnier, was wegen einer Abmeldung ausfällt.
Macht Eure Erfahrungen. Ihr werdet merken, wann Ihr mit den Leistungen zufrieden seid. Und wenn nicht, dann einfach mal eine kleine Turnierpause einlegen und mehr trainieren.


Re: "Turniertanzen"
Autor: beatnik (62.99.191.---)
Datum: 10. September 2008 08:17

@ Herbert
Vielen Dank für deine aufmunternden Worte!
Wir waren ja am Samstag ein Turnier anschauen - und wir wurden nicht abegschreckt! Auch wissen wir jetzt, dass wir wohl nicht mit Breitensport beginnen werden - wann wir allerdings in D starten haben wir noch nicht so ganz entschieden. Aber vielleicht starten wir ja erst mal bei der WWK - so ganz unverbindlich winking smiley
lg, beatnik

Re: "Turniertanzen"
Autor: Michi (193.170.43.---)
Datum: 01. Dezember 2008 14:25

@ "verwirrter": Dein Eintrag ist schon einige Zeit her. Da ich derzeit aber in einer ähnlichen Situation bin, würde mich interessieren, ob ihr getanzt habt und wie es war.
Danke und lg,
Michi

Re: "Turniertanzen"
Autor: verwirrter (80.109.165.---)
Datum: 18. Dezember 2008 13:14

Hallo Michi! Mir hat gestern jemand im Club gesagt, dass man mich hier etwas gefragt hätte, darum antworte ich erst jetzt.
Die Situation ist die: Wir sind gestartet. Ich habe mich aber inzwischen von meiner Partnerin getrennt....
Wir haben getanzt und sind in der Vorrunde raus, uns hat aber nur ein Kreuz gefehlt. Das Turnier war toll, es hat sich sicherlich gelohnt, mein Tip: auf jeden Fall: STARTEN! Das ist absolut super! Und du lernst auch viele neue Leute kennen.

Dass ich meine Partnerin zum Teufel geschickt habe hat andere Gründe und nichts mit dem Start zu tun. Sie hat gemeint sie könne weiterkommen ohne zu trainieren, außerdem sei ihr das alles zu stressig, sie würde das Training nicht schaffen weil sie im Studium ja sooo viel zu tun habe, aber Turniertanzen möchte sie dennoch, auch ohne Training.
Ich kann das bis zu nem gewissen Punkt verstehen, aber Aussagen wie "Ich hab den ganzen Monat bis 18h oder 19h Vorlesung, danach bin ich zu müde zum trainieren" und "wir könnten doch einfach 1-2x in der Woche ein bisschen trainieren und es lustig haben"...:-((((((
Auch ich studiere, auch ich habe teilweise länger UNI, aber ich schaffe, mir das einzuteilen, weil ich es schafen möchte. (So wie andere Paare im Club auch)
Ich habe mir das dann ein paar Wochen angesehen, letzte Woche habe ich dann gesagt, dass es mir reicht. Die Entschiedung kam für manche im Club rasch,(andere verstehen's) ich stehe jetzt ohne Partnerin da, bin aber auf der Suche. Aber ich suche lieber etwas länger und dafür ist dann alles in Butter, als ich schlag mich noch länger so durch und trainiere mehr oder weniger 3/4 der Zeit allein, obwohl ich eine Partnerin hätte.

Wie gesagt, mein Tip: startet! Wie formulierte das mein Trainer nach dem Turnier: Der Weg (die Leistungssteigerung) ist das Ziel.

lg,
der nicht mehr verwirrte

Re: "Turniertanzen"
Autor: beatnik (62.99.191.---)
Datum: 18. Dezember 2008 15:25

Hi,
wir sind inzwischen auch 2 mal gestartet - und sicher nicht zum letzten mal ;-).
Beim ersten mal war's nicht so prickelnd - unser Start wurde um 20 Minuten vorverlegt und wir sind mit ach und krach rechtzeitig auf der Fläche gestanden. Macht keinen guten Eindruck - aber wir wurden nicht letzte.
Beim zweiten Mal war's viel entspannter und siehe da wir sind auf dem Stockerl gelandet.
Wichtig ist, dass man mit seiner Leistung zufrieden ist - und dass andere eben besser sind liegt in der Natur der Sache.
Also nur zu!

Re: "Turniertanzen"
Autor: hui (217.175.207.---)
Datum: 19. Dezember 2008 12:25

HI!

Ich find eure Einstellung gut.
Es wird euch immer wieder passieren, dass ihr nicht vorne dabei sein.
Es kann immer wieder wer besserer nachkommen. Das muss man verkraften können.
Sonst ist man hier falsch.

Und besser wird man nur durch viel Training UND viel Turniererfahrung.

Ich find Paare furchtbar die vorher überlegen welchen Platz sie machen und dann nicht zum Turnier fahren.
Ich glaub das ist ein Nachteil der offenen Startlisten.

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